Ein Verbrennungsmotor zu bauen, war neben den Heißluftmotoren
immer ein Wunsch, den ich mir jedoch nie erfüllen konnte, da meine
einfache Werkstattausrüstung dafür nicht geeignet ist. Ohne große
Drehmaschine und gute Fräseinrichtung ist die Kolben-Zylinderkombination,
das Schwungrad und die Einlass-/Auslasskombination nicht herzustellen.
Es ist ein Einzylinder Ottomotor mit Schnüffelventil, ähnlich wie ihn die Gebrüder Wright bei ihrem ersten Motorflugzeug als Vierzylindermotor eingesetzt hatten:
Dieser Einzylinder-Ottomotor hat im Gegensatz zu der Wright Engine von 1903 einen Vergaser und Zündkerze. Bei der Wright Flyer Engine gab es eine innere Zündeinrichtung und der Sprit tropfte aus Düsen in der Nähe der Schnüffelventile, wo er verdampfte und als Benzin-Luftgemisch eingsaugt wurde. Ottomotor mit Schnüffelventil und Wasserkühlung als Stationärmotor Das Schnüffelventil war in den Anfangszeiten des Ottomotors oft eingesetzt. Durch Unterdruck des zum unteren Totpunkt eilenden Kolbens wird ein durch Federdruck gehaltenes Ventil geöffnet, um so das Benzin-Luftgemisch in den Brennraum zu befördern. Das Auslassventil hingegen wurde immer über eine Nocke zwangsgesteuert. Eine auch von der NASA ( https://www.grc.nasa.gov/www/k-12/airplane/engopt.html ) gezeigte animierte Grafik zeigt sehr schön die Wirkungsweise des Ottomotors mit Schnüffelventil (das grün gezeichnete Teil stellt die innere Zündeinrichtung des Wright Flyer Motors dar, bei meinen Motor muss man sich hier die Zündkerze und Vergaser vorstellen).
1.Takt (Einsaugen) das Schnüffelventil öffnet, Auslassventil
geschlossen.
Hier noch ein paar Details des Motors: Das Innenleben der Ein-/Auslasskombination könnte so aussehen: Ich habe den Motor zunächst einmal gereinigt. Ventile,Vergaser
und Benzintank waren sehr verharzt, die zugesiffte Benzinleitung wurde
erneuert, .........aber der Motor wollte nicht anspringen.
Übrigens, wenn bei diesem Motor das Auslassventil bis zu einer bestimmten Mindestdrehzahl offen gehalten wird (z.B. Fleihkraftregler), dann wird aus diesem Motor eine sogenannte Hit and Miss Engine. Das setzt allerdings ein größeres Schwungrad voraus, damit die Drehzahl nicht zu schnell abfällt. PS: Bei www.modellmotorenbau.de habe ich einen Viertaktmotor (Bärenz-Motor) entdeckt, der zu meinem Ottomotor oder umgekehrt eine verblüffende Ähnlichkeit hat. |